kolay gelsin

„Normalerweise“ finde ich unsere deutsche Sprache sehr reichhaltig und liebe es, zwischen den Zeilen zu hören, in Metaphern zu schwelgen oder bei meinem Gegenüber dezidiert nachfragen zu können.

Allerdings gibt es (mind.) eine Ausnahme: „Möge es Ihnen gut gelingen“ fehlt mir als typische Redewendung, die ich jemandem im Vorbeigehen zurufen kann, wenn ich sehe, er oder sie hat eine knifflige Aufgabe zu erledigen – oder eine, die vielleicht nicht so viel Spaß macht und zu der ein bisschen Aufmunterung nicht schadet.

Da war z.B. neulich im Treppenhaus eines Bildungszentrums jemand damit beschäftigt, den alten Lack von den Türen zu kratzen. Oder an der Straßenbahnhaltestelle musste jemand die Pflastersteine von Unkraut befreien. Wären diese Szenen noch in Istanbul gewesen, hätte ich mit einem fröhlichen „kolay gelsin“ meiner Wertschätzung für Ihre Bemühungen Ausdruck geben können.

Orhan Tançünl beschrieb letzte Woche in seinem Post eine Geschichte zur Redewendung aus dem Osmanischen Reich und gab mir damit den Impuls zu diesem Post – Danke 🙂