Maja Storch hielt einen wunderbaren Vortrag als Einstieg zum Freiburger Kongress zur Zukunftsfähigkeit, der im Netz zur Verfügung steht. Sie erklärt tiefenpsychologisch und neurologisch fundiert, wie Vertrauen entsteht: Wir bilden sog. „Somatische Marker“ (=Körperreaktionen und Gefühle) aufgrund von (vielen) Erfahrungen aus, und diese zeigen uns innerhalb von Millisekunden in einer Situation an, ob wir etwas Angenehmes oder Unangenehmes zu erwarten haben. Zur anschaulichen Erläuterung unserer Motivation nutzt Storch das „Würmli in uns“ (unser Unbewusstes), dass freiwillig auf etwas Positives zugeht und Negatives, wann immer möglich, vermeidet.
Sollen/wollen wir etwas Unangenehmes tun (lernen, uns an Regeln halten, uvm.) und unser Verstand will unseren Bauch übertrumpfen, brauchen wir viel Selbstkontrolle und Disziplin – oder wir versuchen, „den Wurm in´s Boot zu holen“. Dazu gibt es den gleichnamigen Artikel, den Storch schon 2020 veröffentlichte.
Führungskräfte, Kolleg:innen oder Freund:innen, die Würmli und seine Funktionsweise kennen, wissen, dass auch Unangenehmes an- und ausgesprochen werden muss – ohne gleich eine Lösung parat zu haben. Die kann ja in der Folge gemeinsam entwickelt werden. Und viele, viele positive gemeinsame Erfahrungen in der Zusammenarbeit prägen den somatischen Marker aus, der bedeutet „der/dem kann ich vertrauen“.