COM.CAT. hatte sich schon vor der Pandemie digitaler in seiner modular aufgebauten Weiterbildungsreihe zum Bundesteilhabegesetz aufgestellt: Auf einer Lernplattform konnten (und können) sich die Teilnehmenden zwischen den Workshops mit Selbstlernmaterialien versorgen oder z.B. ergänzenden Videos ansehen uvm.. 2020 waren keine Präsenzveranstaltungen mehr möglich, COM.CAT. zog um in die digitale Welt und begann, Live Streams für die Kunden zu produzieren.
Heute war ich nach einem Besuch im November zum zweiten Mal als Gast in Modul 4 dabei. Darin geht es um „herausforderndes Verhalten“ und ich finde schon die Annäherung an den Begriff spannend: Mein Gegenüber zeigt Verhaltensweisen, die mich stören, in denen ich keinen Sinn sehe oder die mir sogar Angst machen (weil ich fürchte, die Kontrolle in der Situation zu verlieren). Ihm oder ihr ist meine subjektive Einschätzung eventuell überhaupt nicht bewusst, und es liegt an mir, einmal durchzuatmen (frei nach Victor Frankl „zwischen Reiz und Reaktion liegt meine Entscheidung“).
Die kommunikativen Kompetenzen eines Profis in der sozialen Arbeit unterscheiden sich nicht grundlegend von denen eines Moderations-Versierten. Gleichwohl konnte ich die Aufzeichnung heute durch die Nutzung SyStemischer Gestik bereichern: In den vielen online-Gesprächen der letzten Monate habe ich mir offensichtlich eine ausgeprägte Gestik angewöhnt. Und als ich erläuterte, dass ich „Widerstand“ in einem Workshop oder in einem Veränderungsprozess als gegensätzliche Position ansehe, die es z.B. mittels eines Tetralemmas zu erkunden gilt, machte ich die entsprechenden Handbewegungen. Dem Feedback meiner Gesprächspartner nach, war das wohl sehr eindrücklich.
Und wer Lust und Zeit hat, sich das Tetralemma im Original von Matthias Varga von Kibed anzusehen, wird hier auf den Seiten des SySt-Instituts fündig.
PS: Danke an Ulf Dahl für das Foto 🙂