„Harmonie ist die Ausnahme“ sagte Reinhard K. Sprenger im VDI-Nachrichten-Interview am 19.2.21 und in einem Podcast am Tag davor. Er verweist darauf, dass Konflikte in Organisationen angelegt sind. Er plädiert für den gekonnten Umgang mit Mehrdeutigkeiten. Sein aktuelles Buch beschreibt die „Magie des Konfliktes“: Denn Konflikte können uns Menschen „verzaubern“ und wir sind in ihnen nicht dieselben wie davor und danach. Und wir können sie oft nicht „einfach auflösen“ (= wegzaubern) sondern „müssen“ die unterschiedlichen Interessen und unsere eigene Perspektivenverengung anerkennen.
Konflikte zeigen Relevanz an – wenn sie fehlen ist es beunruhigend. Aufgrund der sich in ihnen zeigenden Widersprüche können sie zu Lerngelegenheiten werden.
Mein ehemaliger Aachener Kollege Lennart Brumby plädiert für das Austragen von Meinungsverschiedenheiten und zitiert u.a. Karl Popper „Der Wert eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt der konkurrierenden Meinungen ab“. Also: ruhig auch mal die Zähne zeigen.
Es ist eine grundlegenden Haltung des „sowohl als auch“: Konflikte konstruktiv bearbeiten – ohne aus Mücken Elefanten werden zu lassen. Wie am besten? Das diskutiere ich gerne mit angehenden „Service Ingenieuren“ im Rahmen meines Lehrauftrags zum „Konfliktmanagement“.
Es gibt so eine Fülle von Ideen, Konflikte konstruktiv zu lösen oder sie erst gar nicht entstehen zu lassen – den Studierenden der DHBW Mannheim mag der Kopf geraucht haben nach der letzten Woche – die folgende Wortwolke gibt einen ersten Eindruck davon, was wir alles besprachen: