(wieder) abgetaucht

Alle Jahre wieder gibt es eine anonyme Mitarbeiterbefragung – und Ergebnisse, die am Besten im Dialog aufzuarbeiten sind. Dafür nahm sich eine Gruppe von 21 Menschen Zeit und tauchte aus ihrer Arbeits-Alltags-Hektik zu einem Workshop ab.

Im ersten Schritt ging es im Vorfeld Mitte Januar und in 18 vertraulichen Einzelgesprächen darum zu verstehen, wie die Fragen verstanden worden waren: Welche Bedeutung hatten die Einzelnen den Begriffen zugeordnet? Welche Assoziationen waren bei ihnen aufgetaucht? Wie war der Kontext, in dem sie die Fragen (vor Monaten) beantwortet hatten?

Es ergaben sich Cluster zur Führung, zum Team, zur Neustrukturierung kurz vor der Mitarbeiterbefragung, zu einem Büro-Umzug und zu Schnittstellenpartnern, so dass in der Workshop-Agenda entsprechende Zeitslots vorgesehen werden konnten. Die einzelnen Ansichten öffneten einen breiten Spannungsbogen (z.B. von „ausgelutschtes Thema“ bis zu „dringend neu zu vereinbaren“) und entsprechend Energie-reiche Diskussionen. Damit war auch immer wieder die Frage auszuhandeln, ob die Diskussion noch auf dem richtigen Weg war – oder schon zu detailliert oder noch zu oberflächlich und nicht mehr nützlich.

In letzter Zeit greife ich für so eine Meta-Diskussion immer wieder gerne auf den sog. Fish-Bowl zurück: Meine Auftraggebenden und ich beginnen mit dem Austausch unserer Wahrnehmungen zum bisherigen Prozess und haben 2 freie Stühle mit unseren zusammen im Innen-Kreis stehen. Dort ist jeder aus dem Außenkreis eingeladen, Platz zu nehmen und sich an unserem Austausch mit seinen Eindrücken und Wünschen für den weiteren Verlauf zu beteiligen. Ich nehme hohe Konzentration wahr, wenn ich in größeren Gruppen diese Methode zur Diskussionsstrukturierung nutze – und kann sie nur weiterempfehlen.