Letztes Wochenende habe ich bei Alexandra Schwendenwein viel über die „Stimme als Kontaktorgan“ lernen dürfen, z.B.
- Wenn wir in einer Gruppe sprechen, können wir nur mit einem Gegenüber in Augenkontakt sein, natürlich können wir unseren Blick wandern lassen, aber mit unserer Stimme können wir immer alle (in ihren Ohren) berühren und anregen. Wir drücken mit Tonlage, Sprechtempo, unterstützender Körperhaltung Wertschätzung aus – oder laden zum Kampf ein, öffnen uns und den anderen für Lösungen – oder signalisieren Grenzen. So gestaltet man als Sprechender den Raum – für sich und den Hörenden. In vielfältigen (und oft kurzen) Übungen wird einem das bewußt(er) – und falls Sie sich überlegen, mal ein Wochenende mit Alexandra Schwendenwein zu üben, kann ich Ihnen das nur empfehlen.
- Wenn wir Gespräche im Dreieck führen, ist es leichter auf der Sachebene zu bleiben. D.h. wir achten als Gesprächspartner darauf, Schulter an Schulter, ca. im 90 Grad Winkel zueinander zu stehen und gemeinsam auf unser Gesprächsthema an dritter Position zu schauen. Damit minimieren wir die Gefahr, daß das Thema frontal zwischen uns gerät. Wer das üben möchte, kann sich bei ihr einen Artikel herunterladen, den sie gerne zur Verfügung stellt.
- Das Wertequadrat, das ich bei Matthias Varga von Kibéd kennengelernt habe, hat Alexandra ergänzt um das Wissen und die Erfahrung der Rolferin Ingrid Kerec: Je nachdem wie wir unseren Körper ausrichten, verändern wir auch unseren Stimmklang. Sind wir eher Schwerkraftorientiert wirken wir im positiven Fall in uns ruhend und gelassen, im negativen Fall schwerfällig und energielos. Sind wir eher Raumorientiert können wir positiv wahrgenommen werden als dynamisch und aufgerichtet. Manchmal wirken wir als Raumorientierte aber auch überspannt und fahrig.
- Ich mag ja Zitate und Alexandra hatte eine Menge dabei, z.B. „Wer gut spricht macht, dass die Zuhörenden mit den Ohren zu sehen beginnen“ (persisch). Oder das von Theresa von Avila: „Man soll dem Leib Gutes tun, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen“. Und mit diesem Appell endet dieser Post 🙂