Ich bin inspiriert vom Wevent des IntrinsifyMe-Netzwerkes am letzten Wochenende in Kassel: Immer wieder war Frederic Laloux und sein Buch „Reinventing Organizations“, die „Kollegiale Führung“ oder „Effecuation“ in der Diskussion. Ich bin begeistert von den Ideen rund um neue Arbeits- und Führungsformen:
Laloux beschreibt (in der visualisierten Ausgabe seines Konzeptes), wie Selbstführung gelingen kann, indem z.B. nach einzuholenden Beratungen Mitarbeiter entscheiden können. Er zeigt auf, was getan werden kann, damit Mitarbeiter sich nicht „verbiegen müssen“ und stattdessen „so wie sie sind – in ihrer Ganzheit“ in die Arbeitsprozesse einbringen können. Und er empfiehlt die Organisation als lebenden Organismus zu verstehen, statt die Metapher der Maschine, die man kontrollieren kann, zu nutzen. Zuhören, Hinspüren und gemeinsame Antworten auf die Entwicklungen finden sind dann Bestandteile der Führung. Leider habe ich ihn auf dem Lernforum letztes Jahr in Oberursel verpasst.
Bernd Oestereich und Claudia Schröder zeigen in ihrem Buch „Das kollegial geführte Unternehmen“ (und in ihrer Werkstatt für kollegiale Führung in Hamburg) eine kreisförmige Organisationsstruktur mit ihren Rollen, Basis- und Entscheidungsprozessen. Die „Einwandintegration“ und der „Führungsmonitor“ sind meiner Einschätzung nach Werkzeuge, von denen man sich auch in bestehenden Organisationen inspirieren lassen kann.
Ebenso können die vier Prinzipien der „Effectuation“ Veränderungsprozesse bereichern: Wenn die zur Verfügung stehenden Mittel reflektiert werden, ist es möglich erste Schritte in Richtung der Ziele zu gehen. Der sog. „leistbare Verlust“ führt zu schnellen Feedbackschleifen für diese Schritte. Überraschungen und Zufälle werden gerne integriert und potenziellen Partnerschaften (statt Konkurrenzen) analysiert.