Über Nico Rose und sein Buch „Führung mit Sinn“ (2020, S. 61ff) lernte ich den sog. „Reziprozitätsring“ kennen: Bis zu 20 Teilnehmende können jeweils einen Wunsch äußern und die Kolleg:innen überlegen intensiv, wie geholfen werden könnte. Drei Ideen, einfach auf Karten geschrieben, können dann vom Fragesteller/ Wünschenden nach ca. 15 Minuten mitgenommen werden. So werden Ressourcen im Team/Netzwerk gestärkt und eine Organisations-Kultur entwickelt, in der es „normal“ ist, um Hilfe zu bitten und Unterstützung/ Wissen freigiebig zur Verfügung zu stellen.
Im Kreis meiner 7+Kolleg:innen ist das Verfahren als „Give und take“ in unseren monatlichen, online stattfindenden Treffen fester Agenda-Bestandteil: Zu Beginn fragen wir uns kurz, wer gerade in einer kniffligen Situation steckt und Ideen haben möchte und planen entsprechende Zeit ein. Über ein Quartal kann so jeder mindestens einmal sich den Rücken stärken lassen. Ganz im Sinne der Bedeutung der „Reziprozität“, die als Begriff ein ausgeglichenes Verhältnis von Geben und Nehmen für jeden Beteiligten beschreibt.