Psychologisch sicher in der Zusammenarbeit – wie geht das? Duch üben, üben und üben: das ist in drei Worten der Appell, den man nach der Lektüre des Buches von Amy Edmondson zur „Angstfreien Organisation“ (Verlag Franz Vahlen, München, 2020) formulieren kann. Sie beschreibt in unzähligen Fallbeispielen, wie Kommunikation und die Zusammenarbeit in Teams, auch unter Druck, gut funktionieren kann – oder eben nicht.
Seit ihrer Veröffentlichung kennt man den Begriff der „psychologischen Sicherheit“: Die Mitglieder eines Teams wir haben den Mut, offen zu sprechen, Fehler zuzugeben, Fragen zu stellen oder Ideen zu teilen, ohne Bedenken oder Angst vor Bestrafung, Blosstellung oder anderen negativen Konsequenzen zu haben. So eine Arbeitsumgebung zu schaffen, fällt in den Aufgabenbereich von Führungskräften: „Schaffen einer Sicherheitszone“ hat Anja Förster das genannt.
Das „Playbook der psychologischen Sicherheit“ von Karolin Helbig und Minette Norman (Verlag Franz Vahlen, München, 2024) bietet laut Edmondson „praktische und umsetzbare Vorschläge, die Führungskräften helfen in einer unsicheren und herausfordernden Welt erfolgreich zu sein und zu führen“.
Das Buch enthält 30 Übungseinheiten, deren Inhalt einem beim ersten Durchblättern nicht unbekannt vorkommt. Es geht zum Beispiel darum aktives Zuhören zu fördern, sorgsam im Team inklusive Rituale zu entwickeln oder risikofreudig auch zu scheitern. Die Autorinnen sprechen von 5 Spielen und je fünf Spielzügen dazu.
„Alles nicht neu“ könnte man denken – nur die Kunst ist eben, sich die Wichtigkeit der angesprochenen Aspekte zu vergegenwärtigen und sie mit dem eigenen Team wirklich immer wieder zu üben. Nur durch Übung können neue Verhaltensweisen verinnerlicht und damit selbstverständlich werden. Die Fallbeispiele aus dem Flugverkehr, die Amy Edmondson beschreibt, verdeutlichen das sehr eindrücklich.
Ein Übungsfeld boten meine SiebenPlus-Kolleginngen Anne Löning und Cornelia Stadlbauer in einem unserer WerkstattGespräche, zum dem es einen Appetit-Happen im Netz gibt.