Gedanken-Gänge

Ich bin fest davon überzeugt, dass unser Geist nicht „feststecken“ kann, wenn der Körper sich bewegt. Und das Gehen für das Denken einfach nützlich ist.

Ich habe einige Zitate dazu gefunden: Z.B. sagte Jean-Jacques Rosseau „Im Gang liegt etwas, das meine Gedanken weckt und belebt; verharre ich auf der Stelle, so bin ich fast nicht imstande zu denken; mein Körper muss in Bewegung sein, damit mein Geist in ihn hineintritt“. Auch Friedrich Nietzsche dachte beim Gehen: „Unsere Gewohnheit ist, im Freien zu denken, gehend, springend, steigend, tanzend, am liebsten auf einsamen Bergen oder dicht am Meer, da wo selbst die Wege nachdenklich werden“. Von Søren Kierkegaard gibt es einen entsprechenden Ratschlag: „Bleibt man so am Gehen, so geht es schon“. Und so sah es auch Johann Gottfried Seume: „Ich bin der Meinung, das alles besser gehen würde, wenn man mehr ginge“.

Die sog. Peripatetiker, frühe griechische Philosophen, haben viele ihrer Gespräche im Umhergehen geführt. Und so halte ich es auch gerne, wenn ich Termine habe, zu deren Unterstützung kein Computer notwendig ist: Ich wandere mit meinem Gesprächspartner im Grünen, auf alten Strassenbahnschienen, nahe dem Büro, in dem zum Gesprächsabschluss noch etwas auf Papier oder im PC notiert werden kann. Frische Luft und die Abwechslung für die Augen sowie die stetige Bewegung fördern die eine und andere frische Idee.